Dienstag, 14. Februar 2012

Objektiv bleiben

Nachdem ich mich mit dem Kitobjektiv meiner Kamera abmühe und mich ärgere, dass für verschiedene Motive die Lichtstärke einfach nicht ausreichend erscheint und natürlich aus Neugier schaue ich mich nach Objektiven um und habe mich immer gefragt, was wohl die Gütekriterien sind. Ich möchte hier sieben Kriterien für einen Objektiv-Check ausführen, denen ich in Zukunft in Frage kommende Linsen unterwerfe:
  1. Blendenüberstrahlung?  - Selbstverständlich ist die Überstrahlung ein allgemeines Problem. Hier ist jedoch von der Suche nach der Schwäche eines Objektives die Rede. Beim Fotografieren von direkten Lichtquellen  kann aufreten, dass die Lichtquelle auf dem Bild eine sternförmige Verzeichnung erfährt, die den Lamellen der Blende des Objektives entsprechen. Diese Veränderung hängt direkt mit der Anzahl und Qualität der verbauten Lamellen zusammen. Man kann sich dieses Bild vorstellen, dass mit einem Objektiv gemacht wurde, dass zum Beispiel sechs mäßig verarbeitete Plastiklamellen besitzt im Gegensatz zu einem hochwertigen Objektiv, das im Extremfall bis zu 120 fein aufeinander abgestimmte Lamellen besitzt (Sanfter Lichthof versus Weihnachtsstern!). 
  2. Lensflares? - oder auch Lichtreflexe in der Linse gelten manchmal als Stilelement doch hier soll im Sinne von möglichen "Nebenbildern" z.B. der Sonne die Schwäche einer Linse geprüft werden. Da man prinzipiell durch Gegenlichtblenden und Abblenden den allgemeinen Effekt abschwächen kann, sollte man darüber hinaus bei offener Blende nach Kontrastverlusten Ausschau halten. 
  3. Auflösung? - In vielen Fachzeitschriften ist in diesem Zusammenhang von MTF-Werten die Rede. Allerdings ist mir als Laien das nicht sehr verständlich und ich weiß auch nicht, ob es dafür nachvollziehbare Kriterien gibt. Sei´s drum! Es ist sicher von Bedeutung welche Auslösung das Objektiv erzeugen kann, was sich darin zeigt, dass hohe Kontraste dargestellt werden können. Also auch hierbei gilt, mit der eigenen Kamera und dem zur Wahl stehenden Objektiv ein Bild machen und die Kontraste selbst prüfen. 
  4. Verzeichnung? - Hiermit ist gemeint, wie stark ein Objektiv (insbesondere bei niedrigen Brennweiten) Linien, die parallel zu den Rändern laufen, verzeichnet. Es gibt tonnen- und kissenförmige Verzeichnungen. Hier werden die "Jünger" von Bildbearbeitungssoftware zwar aufheulen, aber nicht alle Auswirkungen einer solchen Schwäche lassen sich mit gutem Resultat korrigieren. Wie ich gelernt habe, habe manche hochwertige Objektive eine Markierung am Einstellring, der zeigt, wo die Verzeichung "neutral" ist, darüber und darunter sind dann tonnen- oder kissenförmige Verzeichnungen zu erwarten. 
  5. Vignettierung? - Jaja! Ich weiß, es gibt natürliche, künstliche und digitale "Abschattungen", die am Rand des Bildes auftreten können. Ich will nur darauf achten, ob und wie stark es insbesondere bei kurzer Blende zu beobachten ist. 
  6. Bildfeldwölbung? - Was darunter zu verstehen ist, kann man sich vorstellen. Auch hier kann es sich um ein Stilelement handeln, aber wenn das Objektiv dauerhaft so etwas aufweist, ist das doch eher störend...
  7. Chromatische Aberration? - Oje! Auch hier erinnere ich mich schmerzlich an die Physik aus Schule und Studium. Okay, wir werden nicht von Lichtbrechung und den unterschiedlichen "Prismen" oder Gläsern sprechen. Aber Tatsache ist, dass bei entsprechender Qualität der Linsen bei Fotos, die mit offener Blende geschossen werden, Farbmuster oder -flecken zu beobachten sind...
So, ich hoffe, dass ich mir das alles, das nächste Mal merken kann und vor allem beherzige, wenn ich wieder mit großen Augen über die Anschaffung eines neuen und besseren Objektives nachdenke...

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