Montag, 8. Juli 2013

Langzeitbelichtung - Man muss warten können!


Liebe Blogleser!
Wie bekommt man eine vielbefahrene Autobahn wie die A3 an einem Sonntagnachmittag leer?!

Ganz einfach, man ruft den Regierungspräsidenten an, sagt dass man Geburtstag hat, der lässt durch mehrere Fahrzeuge der Autobahnpolizei die Autobahn in beide Fahrtrichtungen sperren und man kann in aller Ruhe seine Fotos schießen!...

Spaß beiseite! Es geht um das Thema "Langzeitbelichtung" und den "Einsatz von Graufiltern"!

Ich habe schon ganz zu Anfang die "ersten Versuche" mit Graufiltern beschrieben und in einem anderen Post ein paar Tipps zum Arbeiten mit Graufiltern gegeben.  

Ich finde diese Art des Fotografierens ziemlich spannend und daher zog es mich gestern auch wieder hinaus, um ein paar Aufnahmen zu machen. Okay, ich war leider nicht immer erfolgreich! Aber "Übung mach bekanntlich den Meister!"

Location: Wie ich bei meinem anderen Versuch gelernt hatte, eignen sich keine Strassen oder Wege, die gerade vom Fotografen weglaufen oder im Bildausschnitt so groß sind, dass die Fahrzeuge nach der Belichtungszeit nicht aus dem Bild verschwinden. Die Gefahr von "Geisterbildern" ist in diesem Fall extrem groß und sollte daher beachtet werden.

Ein zweiter Grund für die Wahl dieser Autobahnbrücke in der Nähe war außerdem, dass ich auch auf der Suche nach einer geeigneten Stelle für das Aufnehmen von "Lichtspuren" war und von daher diente der Ausflug auch einem "Location-Scouting".

Ausrüstung: Jeder Fotograf hat für die Durchführung von Langzeitbelichtungen sicher seine "Lieblinge" an Filtern. Ich muss sagen, seit ich nach der genialen Fotoreise im Februar voll auf einen "Fader" stehe. Ein "Fader" ist ein variabler Graufilter, der auf das Objektiv geschraubt wird und mittels eines Einstellringes um bis zu 10 Blendenstufen angepasst bzw. abgedunkelt werden kann.

Weitere wichtige Utensilien sind natürlich ein Stativ und ein Fernauslöser, denn wir reden hier von Belichtungszeiten zwischen fünf und zwanzig Sekunden.

Fotografieren: Angefangen habe ich damit, dass ich mir eine Stelle auf der Brücke suchte, von der mit das Motiv am besten gefiel. Okay, es war die zweite Wahl, denn die erste Stelle war genau über der Fahrspur, wo der Verkehr mir entgegenkam und ich wollte niemanden "irritieren"...

Dann Position für das Stativ finden (in meinem Fall ca. 60 cm über dem Boden), Filter auf´s Objektiv und Kamera auf dem Stativ befestigen.

Fotografiert habe ich im manuellen Modus. Zunächst habe ich aber auf einen Punkt etwa in der Mitte des Bildes fokussiert und das Bild scharf gestellt. Dann habe ich auch am Objektiv auf "M" gestellt, damit sich der Fokus nicht mehr verändert bzw. wenn der "Fader" auf Maximum steht, die Kamera nicht den Fokus verliert.

Im manuellen Modus habe ich eine Blende von 22 eingestellt, den Fader auf die höchste Stufe gestellt und mich in den Belichtungszeiten bis auf zehn bis 15 Sekunden gesteigert. Die Zeit hatte ich vorher abgeschätzt, die ein Auto ungefähr braucht, um das Bild zu "durchfahren".

So ein Mist! Wieso werden die Bilder so hell??? - Richtig! Ich hatte vergessen eine wichtige Sache ebenfalls einzustellen! - Den ISO-Wert!!! - So habe ich schön die ersten Bilder mit ISO 400 gemacht und mich gewundert...


Nach einigen Bilderreihen habe ich dann die Brückenseite gewechselt und hier war leider der Fluchtpunkt der Strasse nicht ideal. Es resultierten viele "Geisterbilder", wobei ich hier noch mit Hilfe von Lightroom 4 das Beste d´raus gemacht habe...Wohlgemerkt die Aufnahmen wurden bei strahlendstem Sonnenschein um 16.00 Uhr nachmittags gemacht!

Beim nächsten Mal muss ich daran denken, dass es das "magische Dreieck" aus Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert gibt...
Und ich sollte mir noch einmal Gedanken über den Bildaufbau machen!

Bis dann!

Euer Helmut




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