Sonntag, 5. Oktober 2014

Heute mal anderes Licht - oder auch: "Harte Zeiten!"


Nach dem Wochenende mit Lichtkunst hatte ich eigentlich mal wieder Lust darauf Menschen zu fotografieren. Leider platzten aber die Verabredungen kurz vor dem verlängerten Wochenende und so entschloss ich mich wieder etwas zu probieren...

Ich muss aber vielleicht noch einen Schritt zurückgehen. Wie ich Euch schon einmal geschrieben habe, bin ich vor einiger Zeit auf den Fotografen Robert Maschke gestoßen. Ich fand seine Arbeiten sehr faszinierend und mir gefiel der Bildstil sofort. Ach, was soll ich sagen...Die Bilder sind einfach der "Hammer"!!! und ich kann Euch nur dringend raten, sie Euch anzusehen!

Davon mal abgesehen, dass er den Bildern seine Aussage und Signatur gibt, finde ich den Stil sehr schön und passend für die jeweilige Idee oder das Motiv. Ich wollte einfach mehr darüber erfahren, um es in mein Wissen aufzunehmen und bei der entsprechenden Gelegenheit anzuwenden.

Leider gab es bisher keine Gelegenheit ihn bei der Arbeit zu sehen, aber dann erfuhr ich, dass er auf der Photokina sein würde. Ich habe es leider nicht geschafft zu den Aufritten zu gehen, aber es gab Berichte darüber und er hat in einem Beitrag auf Facebook sein Vorgehen beim Fotografieren gezeigt.

Als ich dann gelesen habe, dass er anbietet über entsprechende Bilder zu schauen, war für mich sonnenklar, dass ich diese Gelegenheit nutzen wollte.

Okay, kein Model! - also "Selfie"- Check!, kein Studio gemietet! also "Homestudio" und alles nutzen, was da ist! - Check!... Ach, Mist! Irgendwas ist ja immer, aber der "Teufel sollte noch tiefer im Detail stecken"!...

Prinzipiell geht es um ein Bild mit Blitz. Das heißt Kamera auf´s Stativ und mit Funkauslöser versehen und dann den Systemblitz in den Oktaboxschirm und ebenfalls auf ein Stativ gestellt. 

Jetzt wurde es langsam kompliziert. Ich brauchte einen dunkel "Tunnel", damit das Licht nicht ungerichtet auf mich als Model fällt. In Ermangelung an Stellwände habe ich auf der einen Seite den langen dunklen Vorhang des Schlafzimmerfensters genutzt und auf der anderen Seite aus einem Galgenstativ, dass ich mit einer dunkelroten Wolldecke abgedeckt habe, die andere Seite erstellt. 

Jetzt kam das richtige Problem! Die Wand hinter mir, war hell gestrichen und viele dunkle Überzüge und Decken gibt es bei uns nicht! Also fand ich wenigstens noch einen Bettbezug, der halbwegs dunkel war, wenn auch gemustert und nagelte ihn an die Wand. 

Nächstes Problem! Blitz von oben gibt starke Schatten, muss also mit einem Reflektoren ausgeglichen werden. Schön, wenn man dann nur die Riesenteile hat, um Outdoor das ganze Model zu beleuchten. 

Ach, komm! Was soll´s! Los ging es! Das Bild, dass Ihr oben seht, obwohl es schon bearbeitet ist, zeigt die ersten Tests ohne die rückseitige Abschirmung. 


Hier kam ich schön näher an mein gewünschtes Ziel heran. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was das für ein Geeiere ist, wenn man erst einmal alles halbwegs eingestellt hat und dann kontrollieren will, wie das Licht ist, wie es fällt, auf welcher Höhe der Reflektor das beste Ergebnis bringt, das man guckt, dass die Brillengläser nicht spiegeln und, und, und... 

Das Ganze dann zwischen Bett und Zimmerwand! Echt ein Traum! Bei den Bildern sah ich aber noch ein anderes Problem. Ich konnte immer noch die Rückwand sehen bzw. es fiel Licht darauf. Okay, das sah aus, als würde ich bei Tante Minchen auf der Couch sitzen, aber das Ganze wollte ich bei der Nachbearbeitung ändern. Merke: nehme nie nie nie gemusterte Hintegründe, wenn Du nur Lightroom zur Verfügung hast...


Okay, da steht man vor der eigenen Kamera, hat den (Riesen-) Reflektor auf den Armen und versucht darunter den Fernauslöser zu betätigen. Das macht keine Freude! Nein, ist natürlich Quatsch. Es machte sehr viel Spaß, aber ich fand im Nachhinein, dass Lächeln oder freundlich gucken hier nicht wirklich passte und daher erspare ich Euch den Anblick. 


So und das ist dann das letzte Bild, das ich auch schon so bearbeitet habe, wie es mir gefällt. 

Ich habe das Bild bzw. das davor dann auch in der Diskussiongruppe auf Facebook eingestellt und netterweise schnell von Robert Maschke eine Nachricht erhalten, die mir für die Zukunft helfen wird. 

"Der Teufel steckt im Detail". Das ist zum einen, die Tatsache, dass man das Ausgleichen von Blitz und Reflektion eben nur nach Gefühl und nicht nach Ergebnis machen kann. Da ist zum anderen das Problem, dass Lightroom hier an seine Grenze stößt, wenn man gemusterte Hintergründe maskieren will. 

Egal, ich fand es hochspannend und freue mich schon darauf, das Erlernte bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit einzusetzen.



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