Samstag, 9. Juli 2016

"F-Day" - Fotografen erobern die Normandie...Oder Fotoreise nach Nordfrankreich 2016 - Teil 2


3. Tag: 

Wir sind am Morgen in Cherbourg losgefahren.  Unser Ziel ist das "Wunder des Abendlandes" - Der Mont St. Michel. Die Geschichte des Klosterberges reicht bis ins 8. Jahrhundert zurück und als Wallfahrtsort gelangte der Ort Berühmtheit. Durch "Google Maps" bzw. durch Frank geleitet, sind wir nicht den "Touristenpfaden gefolgt, sondern auf ein Gehöft gefahren, das den oben zu sehenden Blick ergab! Einfach der Hammer! 

Jetzt war guter Rat teuer! Wir hatten den Leuchtturm von "Cap Frehel" auf dem Zettel, aber die Wettervorhersage war sehr schlecht, doch wie so oft sollte das Wetter am Leuchtturm Phasen von Trockenheit ergeben und so entschlossen wir uns dorthin zu fahren. Das war auch eine gute Entscheidung, denn wir konnten eine Regenpause für Fotos abpassen. 

Von dort ging es noch weitere 180 km nach Brest, wo wir zwei Tage bleiben wollten, um die weiteren Locations anzufahren. 

Wer es wieder etwas lockerer angehen will, fährt zwar heute ebenfalls Mont-St. Michel an, sucht sich dann aber als nächstes Ziel die Austernhauptstadt der Bretagne, Cancale aus. Hier kann man Austern verköstigen, wie es auch schon Julius Cäsar und Ludwig XIV taten. Nach diesem Besuch kann man entweder nach St. Malo zurückfahren oder sich eine Unterkunft in der Region suchen. 


4. Tag: 

 
Am vierten Tag ist das Wetter ja mal richtig mies gewesen! Dennoch haben wir uns entschlossen, in westlicher Richtung die beiden Leuchttürme "Phare de Kermovan" und "Phare du Petit Minou" anzufahren. - Das war auch eine goldrichtige Wahl, denn wir haben bei beiden Locations ein paar Regenpausen für tolle Fotos nutzen können.


Beide Anlagen sind sicher die Highlights der Tour. Es ergeben sich verschiedene Perspektiven für Bilder und bei besserem Wetter hätte man sicher auch zum Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergang herrliche Aufnahmen machen können. 

Zwischen den beiden Locations liegen nur etwa 15 km und man kam auch relativ nah an die Anlagen heran bzw. musste nicht das Equipment kilometerlang durch Wiesen, über Felsen oder durchs Unterholz schleppen...

Auch wenn man es etwas lockerer angehen lässt, sollte man für diese Gegend zwei Tage einplanen. Auf der Fahrt könnte man am Cap Frehel Station machen, wie wir es getan haben. Bei entsprechendem Seegang sind die ca. 70 Meter hohen Klippen hinter dem Leuchtturm ebenfalls ein toller Anblick. 
Die Stadt Brest bietet sich als Ausgangsort an, da es von hier nur ein "Katzensprung" zu den genannten Locations ist. Ggf. bliebt ja auch noch Zeit, das Umland und die Strände zu besuchen. 


5. Tag: 


Für uns war der fünfte und letzte Tag eigentlich schon der Abreisetag, denn es lagen ca. 1500 km allein bis nach Bonn vor uns. Es bestand also die Wahl zwischen zwei Locations, von denen wir noch eine anfahren wollten. 

In Frage kam "das Haus zwischen den Felsen", das Ihr oben seht oder  "Perros Guirec", ein Ort, der wegen seiner rosafarbenen Granitfelsen am Meer und einem Leuchtturm ebenfalls sehr bekannt ist. Wir entschlossen uns für ersteres, hatten aber wieder mal allgemein Pech mit dem Wetter und im Besonderen dann mit dem Schicksal, denn als der Regen aufhörte, trafen in diesem Moment Handwerker mit einem großen weißen LKW auf, den sie genau vor der Eingangstür parkten! 


Gut, einfach umdrehen und schon ergibt sich das nächste Motiv! Es gibt sicher noch andere zu entdecken, aber wir hatten schließlich noch die Rücktour nach Hause vor der Nase... 

Wer sich mehr Zeit in der Region nimmt, besucht sicher diesen Teil der Bretagne und unternimmt eine Fotowanderung. Sehenswert ist aber sicher auch der Ort Ploumanac´h mit seinem schönen Strand und den rosafarbenen Granitfelsen. Man kann dort den "alten Zöllnerpfad" begehen und sich bizarre Felsgebilde, wie "Napoleon´s Hut" oder den "schlafenden Hasen" ansehen. Auch die gesamte Küste und der dort befindliche Leuchtturm sind sicher ein oder zwei Fotos wert. 

Wer jetzt noch immer nicht genug hat, kann noch ca. 130 km nach Süden fahren, in das Department "Finistere".  Auch hier finden sich schöne Motive, die einen Besuch lohnen könnten!?...


Fazit: 
Die Fahrt mit Olaf und Frank hat mir einen großen Spaß gemacht und wir haben viel gelacht! 
Vielen Dank, Jungs! Es war ein echt tolle Fahrt mit Euch!!!
Ich habe viele hundert Bilder mit nach Hause gebracht, die ich erst so nach und nach sichten und bearbeiten kann. 
Obwohl wir Ende Juni / Anfang Juli gefahren sind, hatten wir mit dem Wetter zu "kämpfen". Wir hatten doch immer Glück, dass sich kurzen Regenpausen ergaben, in denen wir unsere Fotos machten. Wäre dem nicht so gewesen, hätten wir orts- und zeittechnisch nicht wirklich einen "Plan B" gehabt! 
Das, die Übernachtung zu organisieren und die einzelnen Etappen bringen mich zu der Empfehlung, dass man sich mehr Zeit für diesen schönen Teil Frankreichs nehmen sollte. Ich habe versucht Euch entsprechende Hinweise zu geben und möchte mich zuletzt auch bei Hans Altenkirch bedanken, der uns bei der Vorbereitung geholfen hat und dessen Hinweise ich auch bei meinen Postings verwendet habe! 

- Ende Teil 2 - 

 
 




Freitag, 8. Juli 2016

"F-Day" - Fotografen erobern die Normandie...Oder Fotoreise nach Nordfrankreich 2016 - Teil 1


Ich habe mir lange überlegt, ob ich einen Bericht zu den jeweiligen Tagen schreibe oder ob ich diesen Post zum Anlass nehme, eine Übersicht zu geben und so anderen Fotografen Tipps geben zu können, die das Reiseziel mal "auf dem Zettel haben" sollten. Da mein lieber Fotografenkumpel und Initiator dieser Reise, Olaf sehr gute Berichte über die einzelnen Tage auf seinem Blog veröffentlicht hat, entschied ich mich für die zweite Variante! 

Bei der Planung dieser Reise sollte man sich bewusst sein, dass die Fahrt etwa vom Rheinland bis an die westliche Spitze der Bretagne etwa 1500 km lang ist. Das erfordert zum einen, eine genaue Tagesplanung mit der ungefähren Anzahl der Fotospots und der Dauer an den Locations und den jeweiligen Übernachtungsmöglichkeiten. Frank, der zweite Reiseteilnehmer, hat dank seiner Erfahrung und einer durchgehenden Internetverbindung, die Hotelübernachtungen organisiert, was wir ansonsten vorher oder vor Ort mit großem Zeitverlust hätten machen müssen. Ihm gebührt daher mein ganz besonderer Dank!
Wer überlegt, diese Reise zu unternehmen, sollte sich dessen bewusst sein und vor allem (im Gegensatz zu uns) mehr als eine Woche einplanen. Man kann auch überlegen, die Anfahrt (etwa durch einen Flug) zu "verkürzen" und einen Mietwagen zu nehmen. 
Wer es also etwas "lockerer" angehen will, der findet in "blau" geschrieben, alternative Empfehlungen! 

1. Tag: 


Die erste Etappe der Reise von etwa 150 km führte von Bonn nach Lüttich. Diese Stadt bietet viele Sehenswürdigkeiten, doch wir hatten uns den Hochgeschwindigkeitsbahnhof von Lüttich-Guillemins, der von dem berühmten katalanischen Architekten Santiago Calatrava entworfen wurde, ausgeguckt. 


Der Bahnhof Liège-Guillemins wurde als Teil des europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes für Thalys- und ICE-Züge 2009 in Betrieb genommen. Auf 5 Bahnsteigen mit 9 Gleisen werden täglich rund 500 Züge abgefertigt. Auffälligstes Merkmal des Gebäudes ist das 200 Meter lange Dach, das sich 40 Meter hoch aufschwingt. Eine Fassade im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Das Dach ist zu beiden Seiten offen. 

Leider hat es an diesem Tag fast durchgehend geregnet und der Dreck auf den Stahlträgern hat mich doch auch etwas "abgeturnt"!

Nach einer Kaffeepause ging es dann ca. 550 km (!) weiter nach Frankreich, genauer gesagt nach Le Havre, wo wir kurz im Hotel eincheckten und dann noch nach "L´Etretat" gefahren sind. Ein kleiner Ort an dem man neben der Strandpromenade zwei Felstore und Steinformationen bewundern kann, die es schon Alexandre Dumas und Claude Monet angetan haben.  



Wie bereits oben erwähnt ist die zweite Etappe doch sehr lang. Es gibt die Möglichkeit eine Station vorher Halt zu machen, etwa an den Schlachtfeldern des ersten Weltkriegs oder der Stadt Rouen.  Rouen ist die Hauptstadt der oberen Normandie und besonders durch ihr pittoreskes Stadtzentrum bekannt. Beim einem Rundgang durch die "Stadt der hundert Kirchtürme", wie sie einst genannt wurde, kann man manche Fotos machen. Die Kathedrale Notre-Dame, der weltbekannte Uhrturm "Gros Horloge" und der alte Marktplatz, auf dem die Jungfrau von Orleans verbrannt wurde, sind nur einige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten.

2. Tag: 



Die Fahrt am zweiten Tag ging an die Stränden, an denen die Invasion 1944 stattgefunden hat, den Soldatenfriedhof am Omaha-Beach und das Cap de la Hague mit dem gleichnamigen Leuchtturm. Ein Hotel haben wir dieses Mal in Cherbourg gebucht, das tourmäßig gut liegt, aber den Charme der 70-er Jahre versprüht. Das Bier ist ein Alptraum, aber das ist eine andere Geschichte!



So imposant auch die Anlage ist, so bedrückend ist das Gefühl, dass man als halbwegs fühlender Mensch hat, wenn man an den Gräbern der fast 9000 Soldaten vorbeigeht, die hier beerdigt wurden. 


Da hatte der Friedhof und die dazugehörige Kirche aus dem 14. Jahrhundert einen anderen Charme und war uns als Zwischenstopp auf der Fahrt zum Leuchtturm willkommen. 


Am Kap von La Hague (man kommt auch an der gleichnamigen Wiederaufbereitungsanlage vorbei!) haben wir zünftig gegrillt und danach unsere Aufnahmen gemacht. Ein sehr gelungener Tag, aber es sollten noch weitere Highlights kommen!

Wer es ruhiger haben möchte, könnte an diesem Tag von Rouen aufbrechen und nach L´Etretat fahren. Danach wäre ein Halt an der größten Schrägseilbrücke Europas denkbar, der Pont de Normandie. Das eigentliche Ziel könnte "Honfleur" sein, ein hübscher Fischerort an der Mündung der Seine. Viele Künstler haben sich hier niedergelassen und bescherten Honfleur den Aufstieg zum noblen Seebad. 



- Ende Teil 1 -