Sonntag, 16. Juli 2017

Analog fotografieren mit der Rolleicord III - Oder: "Auch mal was Neues wagen!"


Es war Neugier und die Lust etwas Neues auszuprobieren, die mich zu diesem Schritt bewegt haben. 

Ich hatte weder ein "fotografisches Burnout" noch den Wunsch der digitalen Fotografie den Rücken zu kehren. Eigentlich war es sogar richtiges Neuland für mich. Ich habe nie richtig analog fotografiert, weil bei meinen ersten Kameras, einer Agfa-Pocket und einer Sofortbildkamera, zum Beispiel die Filme Einwegmaterialien waren, somit nur Mittel zum Zweck, mit denen ich mich nie beschäftigte!

Von allen etwas muss es gewesen sein, das mich dazu bewegte bei der Auflösung einer privaten Sammlung drei Kameras zu erweben, mit dem Wunsch sie mal auzuprobieren. 

Nach dem Putzen der Kameras und der groben Prüfung der Funktionsfähigkeit entschloss ich mich der abgebildeten Rolleicord III - K3B (wie ich nach der Recherche über die Seriennummer herausfand) eine Chance zu geben. Doch wenn ich ehrlich bin und richtige Ahnung von Kameras habe ich schließlich auch nicht, war ich unsicher, ob das nicht ein ganz großer Reinfall werden würde. Doch zu meinem Glück wurde es das nicht!...

Bei dieser Kamera, einer Mittelformatkamera, handelt es sich um die "massentaugliche" Variante der Rolleiflex. Wer sich mehr für die Rolleicord interessiert, dem habe ich hier den Link zu Wikipedia beigefügt. 


Das Recherchieren machte schon Spaß und es war interessant zu erfahren, was sich bei dieser Kamera im Verlauf der Zeit verändert hat. Ich gehe mit Euch einmal durch, was ich über meine Rolleicord in Erfahrung bringen konnte...

Dieses Modell hat z.B. ein Objektiv ein Objektiv von Schneider-Kreuznach. Es hat eine Brennweite von 75 mm (was ich ehrlich gesagt nicht verstehe, aber vielleicht weiß es ja einer von Euch?!) Die maximale Blende beträgt f3.5 und die kleinste f22. Man kann Blende und Belichtungszeit an den zwei seitlichen Hebeln des Objektivs einstellen. 
An der unteren Seite befindet sich dann ein Hebel über den der Verschluss gespannt und ausgelöst werden kann. Die linke Öffnung ist angeblich für einen Blitzanschluß und an die rechte Öffnung kann man einen Drahtfernauslöser anschließen. 


Auf der rechten Seite (vom Fotografen aus gesehen) befinden sich zwei Drehräder. Das obere dient zum Vorspulen bzw. Transportieren des Films. Neben dem Drehrad befindet sich ein Fenster, in dem man sehen kann, welches von den 12 Bildern des Films an der Reihe ist. 
Mit dem unteren Rad stellt man das Motiv scharf. Wenn man daran dreht, schiebt sich der Kasten mit den Linsen vor- bzw. zurück. Gut! man sieht auch Einstellungen der Blende darauf, aber das hat sich mir nicht erschlossen (Vielleicht weiß auch hier einer von Euch Rat?!) 


Zum Fotografieren stellt man den Spiegelkasten auf. Ist ziemlich gewöhnungsbedürftig ein Motiv zu erfassen, das sich spiegelverkehrt zeigt. Zum Scharfstellen kann man eine kleine Lupe hochklappen und das macht es schon leichter Details zu erkennen. - Theoretisch kann man auch gerade über die Kamera hinweg bzw. durch eine geöffnete Klappe gucken, aber das habe ich mir "geschenkt". 

Gut! Im Groben und Ganzen hatte ich jetzt einen kleinen Überblick, wie man die Kamera bedient. Ach, ja! Ehe ich es vergesse. Auf der Rückseite ist eine kleine Platte angebracht, von der man Kombinationen von Blende und Verschlußzeit bei den jeweiligen Motiven ablesen kann, aber das habe ich direkt verworfen bzw. anders gemacht, wie ich gleich noch erzählen werde...

Jetzt geht es erst einmal daran, was man für Filme vewendet, wo man sie bekommt und wie man einen Film einlegt...


Ich habe zu dem Thema leider nur englischsprachige Anleitungen gefunden und so habe ich beim Einlegen des dritten Films selbst ein kleines Video gedreht. 

Die 120-er Mittelformat- bzw.Rollfilme, die 12 Bilder haben, bekommt man immer noch, was mich sehr erstaunt hat. Ich habe mir drei Filme zum Testen bestellt, die alle einen ISO-Wert von 400 hatten, denn ich wollte es mir einfach machen, aber natürlich auch die unterschiedlichen Hersteller testen. Es war ein Film von Ilford, der HP5, ein Film von Rollei und ein Film von Kodak.
Ich möchte an dieser Stelle die Firma "FOTOIMPEX" aus Berlin loben. Auf deren Internetseite findet man superschnell, was man sucht und bekommt es genauso schnell zugesandt. 

So, jetzt war der erste Film eingelegt und es konnte losgehen! Mann-oh-Mann! Ich habe mir bei dem jeweiligen Motiv erst einmal meine Digitalkamera geschnappt und sie als Belichtungsmesser benutzt. Die Werte habe ich dann auf die Rolleicord "übertragen" und dann ging es an die Bildeinstellung und an das Fokussieren bzw. Scharfstellen! 




Das Einstellen bedurfte schon etwas Übung und das Spannen und Auslösen des Verschlusses wurde zur Geduldsprobe! Ich war bei der Rolleicord als einziger Kamera der Auffassung, dass ein Nackengurt, allein schon zur Stabilisierung der Kamera, echt Sinn macht! Ehrlich gesagt, habe ich dann aber befürchtet, dass (neben möglichen Schäden der Kamera) aus meinen Bildern echt nichts werden würde oder fast alles schlecht belichtet oder verwackelt wäre. 

Umso mehr war ich überrascht, als ich die entwickelten und digitalisierten Bilder von einem Fotoladen abholte. Nachdem ich mich von den Kosten von ca. 15,00 € pro  Film für die Arbeiten des Fotoladens erholt hatte, war ich doch vom Ergebnis ganz angetan! 

Ich bin froh, dass ich dieses Experiment gemacht habe. Die Rolleicord, die, ich weiß nicht wie  lange in einer Vitrine gelegen hat, hat anstandlos ihren Dienst wieder aufgenommen und mich nicht im Stich gelassen. 
Nachdem ich mich auf die Eigenarten eingelassen habe, muss ich sagen, dass das Fotografieren mit diesen Kamera zwei Dinge tut. Es "entschleunigt" und ich habe mir viiiiel mehr Zeit dafür genommen, was ich fotografiere und wie! 

Was sind Eure Erfahrungen? Vielleicht könnt Ihr mir auch die genannten Fragen beantworten? Ich freue mich jedenfalls auf Eure Kommentare und bis dahin...

Bleibt mir gewogen!

Euer 

Doc Minten

Donnerstag, 13. Juli 2017

Mein neuer Freund "Sparky" - Oder: "Pilot auf Knopfdruck" - Teil 2


"Der Weltraum, unendliche Weiten!...Dies sind..."

Beim Schreiben dieser Zeilen muss ich schmunzeln! Dies ist "höchstens" der Luftraum und es sind natürlich nicht die Abenteuer des Raumschiffs "Enterprise", denn dies ist der erste Teil meines Abenteuers mit einer fliegenden Kamera. 

Ich werde Euch erzählen, warum und wieso ich mir den "Spark" von DJI gekauft habe und was ich in den ersten Tagen erlebt habe... Also, Anschnallen! - Wir starten!

In meinem letzten Blogpost hatte ich von den gemischten Gefühlen erzählt, mit denen ich vom Workshop in Oberstdorf zurückgekehrt war und dennoch hat mich der Wunsch, eine fliegende Kamera, einen Quadrocopter zu haben, nicht wirklich losgelassen. 

Bei den Überlegungen waren ein paar Dinge schnell klar! Ich wollte nicht entweder mit dem Copter oder mit meiner Kamera fotografieren gehen. Damit war eigentlich klar, dass größere Modelle, wie die "Mavic Pro" oder der "Q 500" oder noch größere einfach ausgeschieden waren. 

Ein zweiter Punkt war, dass ich einfach keine Unsummen für diese "Idee" ausgeben wollte und ich wusste auch, dass ich dafür auf 4K-Videos und Bilder im RAW-Format verzichten muss, aber kann ganz gut damit leben...

Eigentlich blieb da, nachdem ich dutzende Test- und Erfahrungsberichte angesehen hatte, nur noch der "Spark" übrig! 


"Gesagt-Getan!" Am sechsten Juli habe ich mir den Spark in der "Fly More Combo" bestellt und er wurde eine Woche später geliefert! Auf dem Foto seht Ihr, was alles im Lieferumfang enthalten ist. Wenn man das weiße Paket in Händen hält, ist man an die Qualität von Apple-Produkten erinnert. Alles macht einen guten und wertigen Eindruck. 

Nachdem ich abends alles ausgepackt und angesehen habe, kam der nächste Schritt! Die App auf´s Smartphone ziehen, versuchen den Spark über Wifi mit dem Smartphone zu verbinden, feststellen,dass App und Copter Udates verlangen, die wiederrum ein Beenden der Verbindung zur Folge haben, weil man Internetzugang braucht, bemerken, dass die Updates nicht laden, obwohl man eine positive Meldung auf dem Display sieht, usw. und so fort...

Von der Fernbedienung, die ich unbedingt haben wollte, ganz zu schweigen, wo das Ganze Spiel wieder losging, nachdem ich längere Zeit brauchte, zu verstehen, wie man sie überhaupt in Gang setzt. Wer es noch nicht weiß, man muss, wie bei der Drohne, den Hauptschalter kurz antippen und dann für etwa zwei Sekunden gedrückt halten, dann ist er an! - Ich musste den kleinen Quadrocopter, dann einfach und einmal, wenn auch mit den mitgelieferten Propellerschützern nachts um Eins "zum Leben erwecken" und ihn in meinem Wohnzimmer aufsteigen lassen! ;) - War das klasse! 

Am nächsten Abend meldete sich dann "Sam, der Adler"!, für alle die keine Muppet-Show kennen, mein "Verantwortungsgefühl!" - Jetzt musst Du das Ding auch mal irgendwo starten lassen!? - Moment! Deine Privathaftpflicht von Anno Domini deckt solche modernen Dinge nicht ab...

Also (und ich musste mir noch nicht die fünf Fragen stellen!) verbrachte ich den Abend damit eine geeignete Haftpflichtversicherung zu finden. Boah! Ich weiß nicht, wieviel Seiten und Berichte ich gelesen habe, aber schließlich wurde es eine Versicherung von "R+V"...

Weil ich schon gerade dabei war, habe ich mir auch direkte Schilder mit meinen Kontaktdaten bestellt (Danke, Sam! Dass Du mich daran erinnert hast!) - Ja, ich bin ein gewissenhafter Copterpilot! 

Gut! Weil ja der gewissenhafte Copterpilot ja erst die ersten Flugversuche unternimmt, wenn die Versicherungsbestätigung da ist, dachte ich mir, dass es am folgenden Abend eine gute Idee wäre, sich mit weiteren Funktionen des "Spark" zu beschäftigen!...

Wie wäre es denn mit der "Gesten-Steuerung"!? Das muß doch auch im Wohnzimmer gehen!?...


Jo! Nach zig "YOUTUBE"-Tutorials und dem (aus irgendeinem Grund) Auslassen der sehr guten Tutorials zu diesem Thema in der App von DJI kam ich zu später Stunde auf die geniale Idee, dass geballte Wissen jetzt mal in die Tat umzusetzen!

DON´T TRY THIS AT HOME!!!
Liebe Leute! Ja, man kann (wenn man es beherrscht) den Spark mit der Hand steuern und einen Teil der Funktionen bedienen. Nein, es ist nicht so leicht, wie es von den Werbe-Videos her erscheint!...
Also! Man legt den Spark in die Hand, startet ihn wie gewohnt, hält ihn am ausgestreckten Arm vor sein Gesicht, damit die Kamera das Gesicht erkennt und drückt zweimal den Startknopf! 

Das hat dann alles noch gut funktioniert und ich war toootal begeistert! Nach einem kurzen Moment des Innehaltens bewegte sich der Spark dann aber, ohne dass ich etwas gemacht hätte, auf mich zu!!!

Da sich der Spark etwa auf meiner Halshöhe befand, griff ich einem Reflex folgend, nicht von Unten, sondern von Oben nach ihm und wurde "von einem Ninja mit Plastikbesteck attackiert!"....Die Folgen seht Ihr auf dem Bild! 

Gut! Finger versorgt und Drohne okay! Ich werde weiter berichten! 

Was sind Eure Erfahrungen? Habt Ihr Tipps für mich? Ich freue mich auf Eure Kommentare!

Bleibt mir gewogen!

Euer 

Doc Minten